In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg endete Stück für Stück die Kolonialzeit, in dem alle Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Die letzten Beendigungen von Kolonialherrschaft waren Hongkong 1997 und Macao 1999. Fast alle europäischen Staaten beteiligten sich daran, ein Stück Afrika „ihr Eigen nennen zu können“. So gab es afrikanische Kolonien von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und vielen anderen Nationen.
Das Deutsche Kaiserreich hatte bis 1918 einige Kolonien in Afrika, wie Deutsch-Südwestafrika, welches heute Namibia heißt. Santa-Lucia, Deutsch-Westafrika mit seinen Bereichen Togoland, heute Togo, Kamerun, Teile von Gabun und der Zentralafrikanischen Republik, Kapitai und Koba, Mahinland (1885 an England abgetreten) und Deutsch-Ostafrika, welches heute zu mehreren Staaten gehört, wie Ruanda. Weiterhin Deutsch-Witu, heute der Süden von Kenia, Deutsch-Somaliküste (heute Teil von Somalia) und deutsche Schutzgebiete in der Südsee. Des Weiteren Deutsch-Neuguinea und Deutsch-Samoa sowie Kiautschou.
Sie alle wurden allein durch Deutschland auch ausgebeutet und unterdrückt, während es aber noch zusätzlich viele weitere Staaten gab, die Gleiches taten. Erst mit der Unabhängigkeit und Auflösung der Kolonien war der Weg frei für die Schaffung von unabhängigen afrikanischen Staaten, die wirtschaftlich und politisch autark sind und über ihr Schicksal selbst entscheiden. Die Kolonialisierung Afrikas war eine Landnahme der Europäer auf dem schwarzen Kontinent, mit der die absolute politische Abhängigkeit verbunden war. Grund war die Möglichkeit der Ausbeutung der Schätze Afrikas, indem man einen Teil des Landes einem anderen zugehörig erklärte. Militärische Eroberungen waren dem zumeist vorausgegangen. In der Regel war damit auch ein zusätzlicher Prestigegewinn verbunden und dieser explizit auch erwünscht. Als Handelsstützpunkt war die Kolonie ein Standbein in dem fremden Kontinent.